Lebensgeschichten

Damit Sie einen Eindruck von den Menschen gewinnen, die in unserem Zentrum leben und rehabilitieren, möchten wir Ihnen an dieser Stelle einige Biografien von Patienten vorstellen, die mehrere Monate bei uns im Zentrum gelebt haben oder dies immer noch tun. 

 

Emilio

Emilio ist 27 Jahre alt und war 5 Monate zur Entziehungskur in unserem Zentrum.

Er ist ein sehr, sehr intelligenter junger Mann.

Emilio hatte zuvor Informatik studiert und sich von Kommilitonen zum Drogenkonsum überreden lassen. Die schwere Abhängigkeit von Marihuana und Alkohol ließen ihn sein Studium abbrechen. Die Zeit im Reha-Zentrum hat ihn sehr positiv verändert. Er studiert jetzt wieder und ist ein Vorbild für andere.

 

Charles

Charles ist 24 Jahre alt und war 6 Monate bei uns im Zentrum.

Er kommt aus einer Großfamilie mit 13 Geschwistern, sein Vater ist tot, seine Mutter alleinerziehend. Als einer seiner älteren Brüder durch einen Autounfall starb, brach für Charles, der seinen Bruder sehr geliebt und als Vorbild betrachtet hatte, eine Welt zusammen. Er kapselte sich zunehmend von seiner Familie ab, begann mit Drogen zu dealen und wurde schwer abhängig. Seine Mutter hat ihn dann in unser Zentrum gebracht, was am Anfang für ihn nicht einfach war. Er hat sehr lange dazu gebraucht sich zu öffnen und wir haben viele Gespräche mit ihm geführt. Als er dazu bereit war, vollzog sich eine Wandlung in ihm, was uns sehr freut. Er hat nun einen Job in der Landwirtschaft und ist sehr glücklich. Wir betreuen Charles immer noch, weil uns die Nachsorge sehr am Herzen liegt. Alle 4 Wochen kommt er in unsere Beratungsstunde.

James

 

James (22) wurde vom Wochenendtrinker zum Alkoholiker.

Dieser lebenslustige, junge Mann ist seit 2 Monaten bei uns im Zentrum und sehr offen für die Beratungsstunden. Erstaunlicherweise hat er sehr schnell sein Suchtproblem erkannt und arbeitet hart daran sich zu ändern. Zur Alkoholabhängigkeit hat er um die 30 Zigaretten täglich geraucht. Auch damit hat er nun aufgehört. James wird noch 2 bis 4 Monate bei uns im Zentrum bleiben.

Salim

Salim ist 25 Jahre alt und in der Großstadt aufgewachsen. Salims Vater ist sehr früh gestorben. Sein Stiefvater ist ein Muslim und hat Salim sehr streng erzogen. Salim rutschte in die Kriminalität ab. Er schloss sich einer Gang an, die hauptsächlich damit beschäftigt war, Geld für Drogen heranzuschaffen. Dabei schreckten die jungen Männer auch vor Raub und Körperverletzung nicht zurück. Sie beraubten die eigenen Familien um Gegenstände, die sich in Bargeld umwandeln ließen, um den Drogenkonsum zu finanzieren. Salim wurde sehr stark heroinabhängig. Da Heroin zu den stärksten Drogen zählt, entwickelte Salim eine starke körperliche Abhängigkeit. In der ersten Zeit im Zentrum war es nicht einfach mit ihm. Er hat einfach alles geklaut, was er fand und hatte einen sehr schlechten Einfluss auf die anderen Abhängigen im Zentrum. Aber Zeit heilt Wunden und verändert Menschen: Salim wurde immer offener und hat uns von seiner Vergangenheit und vielen schmerzlichen Erinnerungen erzählt. So hat er sich ganz langsam, Schritt für Schritt geändert.

 

Bernhard

Bernhard ist 34 Jahre alt und war 6 Monate bei uns im Zentrum wegen seiner Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Er ist als Beamter bei der Regierung angestellt. Durch das schlechte Vorbild seiner Kollegen hat er das Trinken während der Arbeitszeit angefangen. Sein Vorgesetzter, ein toller Mann, hat ihn auf das Problem aufmerksam gemacht und ihm eine bezahlte Auszeit angeboten, in der er sich ändern und sein Problem behandeln lassen kann. Bernhard ist ein sehr intelligenter Mann. Die Zeit, die er im Zentrum verbracht hat, hat seinen ganzen Charakter positiv verändert. So hat er seine Exfrau und seine beiden Kinder um Vergebung gebeten, hat wieder Kontakt zu seiner Familie, ist ein sehr selbstbewusster Mann geworden und hat sich für Jesus Christus entschieden.

Alexander (26 Jahre)

Alexander kommt aus einer sehr wohlhabenden Familie, in der er sich trotzdem vernachlässigt gefühlt hat. Seine Einsamkeit kompensierte er mit dem Griff zur Flasche und wurde schwer alkoholabhängig.

Der erste Aufenthalt in unserem Zentrum brachte leider nicht den gewünschten Erfolg, obwohl nach seiner Entlassung die Chancen für ihn eigentlich sehr gut standen. Seine Familie bemühte sich ihm zu helfen und ihm einen Studienplatz zu ermöglichen. Leider erlitt Alex - trotz aller guten Vorsätze sich zu ändern - nach zwei Monaten einen Rückfall. Nun versucht er in unserem Zentrum erneut „trocken“ zu werden und wird daher auch noch einige Zeit bei uns bleiben.

Silvano Njeru (44 Jahre)

Silvanos Lebensgeschichte ist sehr traurig. Seine Mutter verstarb früh und sein Vater war schwer alkoholabhängig. Zusammen mit 9 Geschwistern hat Silvano seit seiner Kindheit versucht, sich alleine durchs Leben zu kämpfen. Als der Alkoholsucht des Vaters Haus und Landbesitz zum Opfer fielen, landete Silvano auf der Straße und wurde selbst schwer drogenabhängig. Zeitweise fand er bei Verwandten und Freunden Obdach, die ihn jedoch aufgrund seines schwierigen Verhaltens und seiner Suchterkrankung bald wieder an die frische Luft setzten. So verlor er auch noch die letzten Menschen, die ihm nahe standen. Im Januar 2008 wagte Silvano schließlich den Schritt und ging in ein Rehazentrum nach Mtito Andei, da in dieser Zeit das Zentrum in Embu noch nicht fertig gestellt war. Im Mai 2008 holte ihn Kennedy Kinyua schließlich zurück nach Embu, wo er erfolgreich rehabilitierte. Da Silvano jedoch chronisch verhaltensgestört ist und kein Zuhause mehr hat, ist er bei uns im Zentrum geblieben. Dort hat er nun begonnen selbst Verantwortung zu übernehmen: Unter anderem hilft er in der Landwirtschaft mit und bewacht nachts als Security unser Zentrum.

Da Silvano keine eigene Bleibe hat und aufgrund seiner Verhaltensstörung auch weiterhin auf Medikamente angewiesen ist, wird er bei uns im Zentrum bleiben, bis wir mit ihm gemeinsam eine bessere Lösung gefunden haben.